Onkologie / Hämatologie

Die Schwerpunkte unserer Abteilung liegen in der Diagnostik sowie der stationären und ambulanten Therapie onkologischer Erkrankungen (bösartige Geschwulste) und Erkrankungen des hämatologischen Systems (gut- und bösartige Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems, z. B. Non-Hodgkin-Lymphome).

Zusätzlich zur stationären Behandlung auf unserer Station "Innere 3" führen wir auch autologe und allogene Stammzelltransplantationen durch. Die Transplantation ist eine wichtige Therapie bei Erkrankungen des blutbildenden Systems, in Einzelfällen aber auch bei soliden Tumoren. Hierfür steht uns die eigens dafür eingerichtete Stammzelltransplantationseinheit, die Stefan-Morsch-Station, zur Verfügung. Zusätzlich versorgen wir in unserem Ambulanten Zentrum für Hämatologie und Onkologie ambulant etwa 1.600 Patienten jährlich.

Wir sind Teil des Onkologischen Zentrums Nord, in dem wir ein interdisziplinäres Konzept gemeinsam mit den Chirurgen, Pneumologen, Gastroenterologen und Strahlentherapeuten verfolgen. Dazu gehören auch die Abteilungen für Gynäkologie, Neurochirurgie und Pathologie aus der DIAKO. Gemeinsam versorgen wir im Onkologischen Zentrum Nord die Patientinnen und Patienten im nördlichen Bereich Schleswig-Holsteins.

Es werden alle Arten moderner Chemo- und Immuntherapien angewendet, die dem derzeitigen Stand der Wissenschaft entsprechen. Durch die rasante Entwicklung neuer Chemotherapeutika, immunmodulierender Substanzen und zellzerstörender Antikörper auf dem Gebiet der (Hämato-) Onkologie eröffnet sich für unsere Patienten ein großes Spektrum therapeutischer Möglichkeiten, das sich durch das rasch wachsende Wissen im Bereich der Molekularbiologie in den nächsten Jahren noch erweitern wird.

Ambulantes Zentrum für Hämatologie und Onkologie

Ambulante Tumortherapie

Im AZHO behandeln wir die Krebserkrankung unserer Patienten umfassend ambulant und können so heimatnah das familiäre Umfeld erhalten.

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Psychoonkologie

eine sinnvolle Ergänzung

Die Diagnose Krebs ist ein Wendepunkt im Leben. Die Psychoonkologie kann wertvolle Unterstützung bieten.

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Stammzelltransplantationen

Unsere Stefan-Morsch-Station

Bei einer Stammzelltransplantation werden Blutstammzellen von einem Spender an einen Empfänger übertragen. Lernen Sie diesen hochspezialisierten Bereich kennen!

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Hämatologisches Speziallabor

Neben der Routinediagnostik verfügen wir über ein eigenes Labor für hämatologische Spezialdiagnostik. Dies erlaubt uns mithilfe moderner Verfahren die rasche Diagnostik von Bluterkrankungen, wie z. B. Leukämien und Lymphomen. Zytochemische Spezialfärbungen und Durchflusszytometrie gehören zu den diagnostischen Standards am St. Franziskus-Hospital.

Interdisziplinäre Onkologische Konferenz (IOK)

Um die bestmögliche Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, kommen die Experten aus den unterschiedlichen Fachrichtungen, die sich mit der Therapie von Krebserkrankungen befassen, wöchentlich zu einer Tumorkonferenz zusammen. Die behandelnden Experten aller beteiligten Disziplinen aus Klinik und Praxis diskutieren in diesem Rahmen gemeinsam die Behandlung ihrer Patienten. Durch diese Vernetzung der verschiedenen Fachbereiche wird die individuell beste Behandlung für unsere Patienten ermittelt.

Anmeldung zur IOK

Behandelnde können hier ihre Patientinnen und Patienten anmelden (docx).

Palliativmedizin

Die Palliativmedizin befasst sich mit der Behandlung von Patienten, die mit einer fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung konfrontiert sind. Wenn die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht, steht nicht mehr die Verlängerung der Lebenszeit, sondern die optimale Nutzung der verbleibenden Lebensqualität im Vordergrund der Behandlung. Schmerzen, Müdigkeit, Schwäche und andere Symptome sind Belastungen, die im Rahmen der Palliativmedizin gelindert werden. Ziel einer palliativmedizinischen Behandlung ist es, den Fokus des Patienten von seiner Erkrankung wegzulenken.

Klinische Studien

Trotz enormer Fortschritte in der Krebsbehandlung gibt es noch immer viele ungelöste Fragen. Neu entwickelte Behandlungsverfahren müssen ihre Vorteile gegenüber bisher üblichen Methoden "unter Beweis" stellen. Dazu müssen Studien mit vielen tausend Teilnehmern durchgeführt werden. Bevor neue Medikamente oder Behandlungsformen erstmals einem Menschen verabreicht werden dürfen, müssen sie gründlich im Labor an Zellkulturen oder Tieren erprobt werden.

Erst nach erfolgsversprechenden Ergebnissen startet eine klinische Studie, also eine Studie mit Patienten. Bis ein neues Medikament oder eine neue Kombination als wirksam anerkannt wird, vergehen nicht selten bis zu zehn Jahre.

Mit einer Teilnahme an einer Therapiestudie können Sie dazu beitragen, neue und bessere Behandlungsmethoden für sich und andere zu finden. Oft handelt es sich um Therapieoptimierungsstudien. Dabei werden bekannte Medikamente, deren positiver Effekt in Zusammenhang mit der Erkrankung bereits nachgewiesen wurde, und deren Nebenwirkungen bekannt sind, in neuen Kombinationen oder veränderten Dosierungen und Abläufen getestet.  Die Durchführung von klinischen Studien unterliegt strengen Regeln und Auflagen, das Wohl und der Schutz der Teilnehmer steht dabei immer im Vordergrund. Diese werden von unabhängigen Ethik-Kommissionen kontrolliert.

Es werden werden verschiedene Generationen von Studien unterschieden:

Phase-I-Studie

Phase-I-Studie

Das Medikament wird mit einer kleinen Gruppe von Teilnehmern überprüft. Ziel ist es herauszufinden, in welcher Dosis das Medikament verabreicht werden kann und welche Dosis maximal verwendet werden darf. Sind die Nebenwirkungen größer als der Nutzen, wird die Studie abgebrochen.

Phase-II-Studie

Phase-II-Studie

Wenn durch die Phase-I-Studie erste Erfahrungen mit einem Medikament vorliegen, baut die Phase-II-Studie darauf auf. Am Ende von Phase II wird dann der beste Dosisbereich für das zu prüfende Medikament festgelegt.

Phase-III-Studie

Phase-III-Studie

In dieser Phase muss ein Medikament zeigen, ob es wirkt - oder nicht. Diese Studienphase ist die letzte vor der Zulassung einer Therapie. Dementsprechend muss das Medikament an einer großen Zahl von Patienten getestet werden. Die Patienten werden sehr sorgfältig nach klar definierten Ein- und Ausschlusskriterien in solch eine Studie einbezogen. Die Teilnehmer werden meist zwei Gruppen zugeordnet ("randomisiert"). Gruppe 1 erhält die neue Therapie, Gruppe 2 die bislang übliche Standardtherapie. Erst durch diesen Vergleich zwischen alter und neuer Methode an einer bestimmten Mindestanzahl von Personen wird deutlich, wie gut eine neue Methode im Vergleich zur alten ist. Nach der Phase III entscheidet die zuständige Behörde, ob ein neues Arzneimittel auf dem Markt zugelassen wird oder nicht.
Phase III Studien liefern darüber hinaus zusätzliche Informationen zu den Nebenwirkungen. Pro Studie werden mehrere hundert, in bestimmten Fällen auch mehrere tausend Patienten eingeschlossen. Solche großen Studien erlauben es, die Wirkung und die Nebenwirkungen mit vergleichsweise großer Sicherheit zu bestimmen.

Phase-IV-Studie/Nicht-Interventionelle Studien

Phase-IV-Studie/Nicht-Interventionelle Studien

Nachdem ein Medikament zugelassen worden ist, kann es an einer großen Anzahl von Patienten weiter untersucht werden. So lassen sich auch seltenere Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die gleichzeitig eingenommen werden, entdecken.

Weiterführende Informationen

Über die auf unseren Internetseiten verfügbaren Informationen hinaus, empfehlen wir Ihnen folgende Seiten:

Universitäres Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)
Wir sind Netzwerkpartner des UCCSH

Krebskompass Flensburg
Orientierung und Beratung für krebskranke Menschen und ihre Angehörigen

Deutsche Krebshilfe
hier insbesondere 'Die blauen Ratgeber' - Material für Betroffene

Krebsinformationsdienst des Dt. Krebsforschungszentrums

Kompetenznetz "akute und chronische Leukämien"
 
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO)

Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft

Nationales Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs

Deutsche Krebsgesellschaft

Die Leukämie-Liga