Abteilung für Krankenhaushygiene

Hygiene heißt Infektionsprävention!

Wer zu uns ins Krankenhaus kommt, versteht unter Hygiene meist die Sauberkeit in Krankenzimmern und Behandlungsräumen und denkt dabei allenfalls noch an die Gefahr sogenannter "Krankenhauskeime". Die Aufgaben der Krankenhaushygiene sind jedoch sehr viel umfassender: Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist die primäre Aufgabe der Hygieneabteilung die Infektionsprävention, d.h. die Verbreitung übertragbarer Krankheiten unter Patienten und Mitarbeitenden auf ein Minimum zu reduzieren.

Der normative Rahmen ist durch das Infektionsschutzgesetz, die Medizinische Infektionspräventionsverordnung des Landes Schleswig-Holstein und die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene am Robert-Koch-Institut (KRINKO) vorgegeben. Dabei sorgt ein berufsgruppenübergreifendes Team von Spezialisten dafür, dass sich Ihr Aufenthalt im St. Franziskus-Hospital so sicher wie möglich gestaltet. Übrigens: Das aus dem Griechischen stammende Wort "Hygiene" bedeutet ursprünglich "gesunde Lebensführung" und stand bereits in der Antike für eine ganzheitliche, auf Prävention ausgerichtete Betrachtungsweise von Gesundheit.

Das Team

Das Team

Das Kernteam besteht aus einem leitenden, zum Krankenhaushygieniker fortgebildeten Facharzt und den Hygienefachkräften. Dies sind Pflegekräfte mit langjähriger Berufserfahrung und einer speziellen mehrjährigen Hygienefortbildung. Unterstützt werden sie dabei von den hygienebeauftragten Ärzten der jeweiligen Fachabteilungen und den Hygienebeauftragten in der Pflege.

Persönlicher Kontakt

Persönlicher Kontakt

Als ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerinnen wissen die Hygienefachkräfte genau, wo der Schuh drückt. Durch ihre Anwesenheit auf den Stationen und in den Funktionsbereichen beraten und unterstützen sie die Teams vor Ort. Zu ihren Aufgaben gehört u.a. die Erfassung von Infektionen, die Schulung der Mitarbeitenden und die routinemäßige mikrobiologische Beprobung von Flächen und Instrumenten.

Schulungen

Schulungen

Pflegerische und ärztliche Mitarbeitende werden regelmäßig zu hygienerelevanten Themen sowohl in Online- als auch Präsenzschulungen fortgebildet. Neben allgemeinen Inhalten steht in den Präsenzschulungen im besonderen Maße die Situation im eigenen Haus im Fokus.

IT-Unterstützung

IT-Unterstützung

Um die Vielzahl der Laborbefunde überblicken zu können, ist eine IT-gestützte Auswertung unerlässlich. So können auffällige Trends nachverfolgt und gezielt nach gefährlichen Erregern gesucht werden. Darüber hinaus werden die Daten zu Erregern mit bestimmten Resistenzen, zum Auftreten von Wundinfektionen und zum Verbrauch von Antibiotika und Händedesinfektionsmittel an bundesweite Datenbanken gemeldet, die auch einen Vergleich mit anderen Krankenhäusern ermöglichen (Benchmarking).

Begehungen

Begehungen

Alle Bereiche des Krankenhauses werden mindestens einmal im Jahr begangen, d.h. im Rahmen einer speziellen Hygienevisite überprüft. Auffälligkeiten werden dokumentiert und mit Unterstützung des Qualitätsmanagements optimiert. Die Risikobereiche wie Intensivstationen, Stammzelltransplantationseinheit und Funktionsbereiche stehen dabei besonders im Fokus.

Kooperation

Kooperation

Auf lokaler Ebene stehen die Hygieneabteilungen an beiden Krankenhäusern des Medizinischen Klinik-Verbunds Flensburg unter einer gemeinsamen ärztlichen Leitung. Dadurch sind gleichlautende Hygienestandards an beiden Standorten gesichert. Darüber hinaus ist die Abteilung für Krankenhaushygiene eng mit den Krankenhaushygienikern anderer Krankenhäuser in der Region vernetzt. Über das Deutsche Beratungszentrum für Hygiene besteht eine Anbindung an ein bundesweites Expertengremium, das sich mittels Videokonferenz zweimal pro Woche zusammenfindet.

Antibiotic Stewardship

Antibiotic Stewardship

Die Verbreitung von Krankheitserregern mit besonderen Antibiotikaresistenzen (Krankenhauskeime, multiresistente Erreger) hat sich in den letzten Jahren zu einem Problem mit breiter öffentlicher Wahrnehmung entwickelt. Um einem unbedachten Einsatz von Reserveantibiotika entgegenzuwirken, besteht seit 2015 ein Antibiotic-Stewardship (ABS)-Team speziell ausgebildeter Ärzte und Apotheker. Neben der infektiologischen Einzelfallberatung zählt zu dessen Aufgaben die systematische Erfassung des Antibiotikaverbrauchs, das Erkennen und Bewerten auffälliger Entwicklungen und die Rückmeldung an Krankenhausleitung und Fachabteilungen.