Tubendilatation - Ballondilatation der Eustachischen Röhre bei Tubenventilationsstörungen

Störung des Druckausgleichs im Ohr
Bei etwa einem Prozent der Bevölkerung ist der Druckausgleich über das Ohr gestört. Für den Betroffenen bedeutet das Probleme beim Fliegen oder Tauchen, manchmal sogar ein permanentes Druckgefühl auf den Ohren sowie „dumpfes“ Hören. Die Ursache ist eine Tubenventilationsstörung (obstruktive Tubendysfunktion).

Die Tube (Ohrtrompete/tuba auditiva/tuba euschachii) ist eine schlauchartige Verbindung zwischen Nasen-Rachenraum und Mittelohr, die sich beim Schlucken kurz öffnet und sogleich wieder schließt. Dadurch findet ein regelmäßiger Druckausgleich statt. Das heißt der Druck im Mittelohr wird an den Außendruck angepasst. Eine weitere Aufgabe der Tube ist die Belüftung und die Mittelohrdrainage. Das bedeutet, dass Keime aus dem Mittelohr abtransportiert und außerdem ein Aufsteigen von Keimen aus dem Nasenrachenraum in das Mittelohr verhindert wird.

Erweiterung der Eustachischen Röhre (Tube)
Eine neue Methode zur Behandlung der Tubenfunktionsstörung ist die Ballon-Dilatation (Tuboplastie), welche in Vollnarkose durchgeführt wird. Über die Nase oder den Mund wird mit einem Ballonkatheter, der speziell für diese Behandlung entwickelt wurde, die Engstelle in der Tube aufgedehnt.

Der minimal-invasive Eingriff wird stationär unter Allgemeinnarkose durchgeführt. Das Ergebnis ist eine Dehnung der Engstellen in der Tube. Dadurch wird die Tubenfunktion wieder hergestellt und sowohl der normale Luftaustausch als auch der Druckausgleich ermöglicht.

Ballondilatation der Tube: Ablauf des Eingriffs

  • Einführen des BET-Catheter transnasal-endoskopisch oder pharyngeal-endoskopisch über das pharyngeale Tubenostium
  • Vorschieben des Ballons in den cartilaginären Anteil der Tuba Eustachii
  • Inflation des Ballons mit 10 bar für 2 Minuten unter Verwendung von steriler Kochsalzlösung

Das Ergebnis
Das optimale Ergebnis wird nach einer Zeit von bis zu 8 Wochen nach dem Eingriff erreicht. Für einen hohen Anteil der bisher behandelten Patienten führte diese Behandlung zu einem erheblichen Rückgang ihrer Beschwerden. Die Durchführung des minimal-invasiven Eingriffs ist einfach und schnell durchführbar bei nicht mehr als den üblichen Operationsrisiken.