Die Station Silvia -

ein Spezialbereich für dementiell erkrankte Patienten

Krankenhausbehandlungsbedürftige ältere Patientinnen und Patienten mit bekannter Demenzdiagnose haben bei stationärer Aufnahme besondere Bedürfnisse. Internationale wie nationale Erfahrungen zeigen, dass vor allem Patienten mit einer beginnenden bis mittelschweren Demenz von einer geschützten Versorgungseinheit profitieren.

Unsere Station Silvia unterstützt die notwendigen medizinischen und therapeutischen Maßnahmen durch ergänzende strukturierende, milieutherapeutische und soziale Angebote. Ziele sind im Wesentlichen eine Optimierung der Versorgung, die Vermeidung von Komplikationen während des stationären Aufenthaltes, wie z. B. eines Delirs, sowie eine Verbesserung der poststationären Prognose. Die Station umfasst einen abgetrennten Bereich von 10 Betten und ist in die bestehende Klinik für Geriatrie und Frührehabilitation eingebunden.
 

Aufnahmekriterien und Anmeldung

Zentrale Aufnahmekriterien auf die Station Silvia sind eine Akuterkrankung, die eine stationäre Krankenhausbehandlung erfordert, sowie eine leichte bis mittelschwere Demenz als Begleiterkrankung. Die Patientin/der Patient sollte mobil sein (mindestens Rollstuhlmobilität)und darf keine isolationsbedürftige Infektionskrankheit aufweisen.

Eine Direktaufnahme aus anderen Krankenhäusern oder eine Direkteinweisung durch den Hausarzt sind für die Aufnahme auf der Station Silvia erforderlich.

Silvia - eine besondere Station

Jede Veränderung im Alltag stellt für dementiell erkrankte Menschen eine enorme Herausforderung dar. Kommt dann noch eine akute Erkrankung hinzu, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig macht, bricht alles Vorhersehbare für den Pateinten und die Angehörigen zusammen. Neue Eindrücke, fremde Gesichter, ein ungewohntes Tempo und eine veränderte Tagesstruktur führen dazu, dass dementiell erkrankte Patienten auf einer "normalen" Station häufig überfordert werden. Die Station Silvia unterscheidet sich daher grundlegend von "normalen" Krankenhausstationen.

Tagesstruktur
Der Tagesablauf ist gleichmäßig gestaltet und richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. Dies wird unterstützt durch die auf der Station Silvia tätigen Alltagsbegleiterinnen und -begleiter.

Zentrale diagnostische Maßnahmen werden im Rahmen der Behandlung auf ein Minimum reduziert und wir ermöglichen dezentrale Angebote auf der Station. Dazu gehören u.a. aktivierende Gruppen- und Einzeltherapien. Die Mahlzeiten werden gemeinsam im Esszimmer eingenommen.

Es wird zudem auf eine hohe Kontinuität der Ansprechpartner und Bezugspersonen geachtet.

Raumstruktur
Die Station Silvia ist ein räumlich abgegrenzter, geschützter Bereich im St. Franziskus-Hospital. Sie verfügt ausschließlich über 1- und 2-Bett-Zimmer sowie einen gemütlich eingerichteten Wohn-Ess-Bereich mit wohnlichen und nostalgischen Elementen. Die Gestaltung der Station beruht auf einem speziellen Farb- und Lichtkonzept zur besseren Wahrnehmung und Orientierung. So sind beispielsweise Lichtschalter, Toilettendeckel und auch das Geschirr in rot gehalten, damit die Patienten sich durch den entstehenden Kontrast besser zurechtfinden.

Personalstruktur
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Station Silvia sind im Umgang mit dementiell erkrankten Patienten speziell geschult. Das Kernteam verfügt zudem über die Silviahemmet-Trainer-Ausbildung.

Zu unserem Team gehören auch Alltagsbegleiter, die die Strukturierung des Tages unterstützen. Nach Möglichkeit gewähren wir eine hohe personelle Behandlungskontinuität.